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Meine Notizen zu dieser Seite:

Inklusion im schulischen Alltag

Im Video diskutieren eine Lehrerin und ein wissenschaftlicher Dozent über die Wichtigkeit und über verschiedene Blickwinkel auf das Thema Inklusion im schulischen Alltag.

Es sprechen: Stefanie Trense, Lehrerin und Joachim Kranz, wissenschaftlicher Dozent

JK (00:00-00:08): Inklusion ist ein großes Thema. In der ganzen Bildungslandschaft wird es diskutiert. Warum ist es für die Schule so wichtig?

ST (00:08-00:35): Das lässt sich am besten mit einem Beispiel zeigen. Wenn ich die Schülerinnen und Schüler kleine Lego-Enten bauen lasse, dann habe ich hinterher nicht 24-mal die gleiche, sondern 24 verschiedene Lego-Enten. Ich habe jetzt leider nur eine. So, und das ist es. Die Kinder und Jugendlichen sind eben einfach individuell und verschieden. Und das ist das, worauf es ankommt. Diese unterschiedlichen Begabungen in den Kindern stecken, die muss man herauskitzeln, auf die muss man eingehen.

JK (00:35-00:44): Also das Beispiel versteht man ja sehr gut, aber die Frage ist: Wie kann ich das jetzt real im Unterricht umsetzen? Das heißt, was heißt das für die Unterrichtsplanung?

ST (00:45-01:09): Naja, man darf nicht versuchen, diese Heterogenität, diese 24 – ich sage jetzt einmal 24 – verschiedene Kinder zu einer homogenen Lerngruppe zu machen. Die Kunst ist so ein bisschen, jedes Kind im Blick zu haben. Und jede Begabung optimal zu fördern, die in ihnen steckt. Das heißt, am allerbesten macht man das, indem man die Kinder begeistert und Kontext und Bezüge zu Themen findet, die eben nicht nur herausfordernd sind, sondern eben auch Spaß machen.

JK (01:10-01:25): Du hast ja eine Unterrichtseinheit konzipiert zu Stoffe sortieren. Das hört sich ja erstmal nicht so spannend an. Könntest du sagen, wie da so ein Konzept… Wie könntest du da so einen Kontext formulieren, der wirklich die Kinder mitnimmt?

ST (01:26-01:48): Also in der Unterrichtseinheit, die ist ja aufgebaut oder eingepackt in so eine Rahmenhandlung. Da ist eine Wissenschaftlerin, die auf Forschungsreise geht und die wendet sich immer mit Fragen, mit Bitten an die Schüler, ihr zu helfen. Ja also, da ist zum Beispiel ein Materiallager zu sortieren und sie bittet die Schüler ‚Helft mir dabei. Habt ihr gute Vorschläge?‘ Und dann geht’s los.

JK (01:49-02:20): Das entspricht natürlich auch dem, was die Fachdidaktik sagt. Die sagt ja, es sollten alle an einem gemeinsamen Gegenstand arbeiten, damit auch sozusagen die individuellen Begabungen auch für dieses Thema mit hineinkommen können. Das Zweite ist, dass es offene Lernumgebungen sein sollten, dass ganz unterschiedliche Lernwege möglich sein sollten und auch vielleicht sogar Lernprodukte denkbar wären, die nicht immer nur zu einem genauen Produkt, zu einem Ziel führen.

ST (02:20-02:21): Wo alles richtig ist.

JK (02:21-02:31): Genau und das Dritte ist ja der Kontext, das hast du schon gesagt. Wir brauchen also Themen, die wirklich die Kinder mitnehmen, die spannend sind, die motivieren und gerade für die Naturwissenschaften ist das ja so wichtig.

ST (02:31-02:37): Na, sind wir uns einig. Aber wie ist das jetzt mit der Digitalisierung? Welche Rolle spielt sie?

JK (02:38-03:10): Na die KMK (Anm.: Kultusministerkonferenz) hat das beides ja verknüpft. Inklusion und Digitalisierung und das war glaube ich auch eine sehr gute Idee, denn über digitale Tools kann man Inklusion sehr gut unterstützen. Also wenn man daran denkt, dass ja Schüler ganz unterschiedliche Unterstützungen brauchen, die, vielleicht die, die es notwendig haben im unteren Spektrum, aber auch die Hochbegabten. Für die kann man Tipps formulieren, Sprachhilfen, Zusatzaufgaben, Animationen. Also es gibt ein ganz breites Spektrum an Möglichkeiten, um an der Stelle dann eigentlich auch allen Schülern gerecht zu werden.

Es bleibt also die Frage zu klären, wie die Lehrkraft experimentellen, forschenden Unterricht inklusiv gestalten und gleichzeitig die Möglichkeiten des Einsatzes digitaler Medien ausschöpfen kann.

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